Vitamin D kann die Schilddrüsenautoantikörper senken (Teil 3/7)

Bei einer Hashimoto-Thyreoiditis tritt oft begleitend ein Vitamin D-Mangel auf.

Vitamin D könnte ein weiterer Ansatz im Hinblick auf die ursächliche Behandlung der Hashimoto-Thyreoiditis sein. Im Hinblick darauf sind jedoch noch weitere Untersuchungen notwendig.

Hashimoto-Erkrankte leiden oft zusätzlich an einem Vitamin D-Mangel

Vitamin-D-Mangel gilt bereits seit einigen Jahren nicht nur als weltweites Gesundheitsproblem, sondern die unzureichende Versorgung mit Vitamin D wird auch immer wieder als ein möglicher Einflußfaktor bei der Entstehung und Entwicklung von Autoimmunerkrankungen beispielsweise der Schilddrüse diskutiert.

Auch wenn endgültige Beweise noch ausstehen gilt es als wahrscheinlich, dass Vitamin D eine Rolle beim Krankheitsausbruch der Hashimoto-Thyreoiditis spielt.

Diese Einschätzung beruht nicht zuletzt auf mehreren wissenschaftlichen Studien die gezeigt haben, dass an einer Hashimoto-Thyreoiditis erkrankte PatientInnen eine höhere Wahrscheinlichkeit haben zusätzlich an einem behandlungsbedürftigen Vitamin D-Mangel zu leiden als schilddrüsengesunde Personen.

Es gibt einen Zusammenhang zwischen der Höhe der Schilddrüsenautoantikörper und dem Vitamin D-Spiegel.

Das wiederum führte zu der Vermutung, dass der Schweregrad der Hashimoto-Thyreoiditis auch die Höhe des Vitamin D-Spiegels im Blut beeinflussen kann. Tatsächlich ist es so, dass die Schilddrüsenautoantikörper hoch sind wenn das Vitamin D niedrig ist.

Im Hinblick auf die Hashimoto-Thyreoiditis sind zwei Arten von Schilddrüsenautoantikörpern von Bedeutung, die TPO-AK und die TG-AK. TPO-AK ist die Abkürzung von Thyreo-Peroxidase-Antikörper. Sie greifen die Schilddrüsenperoxidase an, ein Enzym welches an der Bildung der Schilddrüsenhormone beteiligt ist. Tg-AK steht für Thyreoglobulin-Antikörper. Sie richten sich gegen ein an der Herstellung und Speicherung von Schilddrüsenhormonen beteiligtes Protein.

Dazu ist allerdings anzumerken, dass bisher noch unklar ist welche Bedeutung die Schilddrüsenautoantikörper im Krankheitsverlauf haben. Auf das Wohlbefinden von Hashimoto-Thyreoiditis-PatientInnen hat die Höhe der Schilddrüsenautoantikörper zumindest nach bisherigen Erkenntnissen keinen Einfluss.

Durch die Einnahme von Vitamin D können die Schilddrüsenautoantikörper gesenkt werden.

Unabhängig davon hat man in weiteren Forschungen festgestellt, dass die Einnahme von Vitamin D zu einer Senkung der Spiegel der Schilddrüsenautoantikörper führt. Und das sowohl bei Hashimoto-Thyreoiditis-Erkrankten mit nachgewiesenem Vitamin D-Mangel als auch bei denjenigen die eigentlich ausreichend mit Vitamin D versorgt sind.

Eine Studie, in welcher der Einfluß von Vitamin D-Präparaten auf die Schilddrüsenautoantikörper bei mit Levothyroxin behandelten Hashimoto-Thyreoiditis-PatientInnen und normalem Vitamin D-Status untersucht wurde, hat zudem ergeben, dass die Thyreo-Peroxidase-Antikörper (TPO-AK) stärker als die Thyreoglobulin-Antikörper (TG-AK) durch das Vitamin D beeinflusst werden.

Ein Vitamin D-Mangel könnte ein Risikofaktor für die Entwicklung einer Endokrinen Orbitopathie sein.

Vitamin D könnte übrigens auch ein möglicher Risikofaktor für die Entwicklung einer Endokrinen Orbitopathie sein – einer Augenbeteiligung die gelegentlich bei Hashimoto-Basedow-Mischformen auftritt. So wurden im Rahmen einer Forschungsarbeit Morbus Basedow-PatientInnen mit und ohne Endokrine Orbitopathie mit schilddrüsengesunden Personen verglichen. PatientInnen mit Schilddrüsenerkrankung und Endokriner Orbitopathie zeigten dabei auffällig niedrige Vitamin D-Werte.