Was ist wichtig für Schwangere mit Hashimoto-Thyreoiditis?

Für schwangere Frauen, die bereits an einer Hashimoto-Thyreoiditis erkrankt sind, gilt es einige wichtige Punkte zu beachten, um die Gesundheit der Mutter und ihrem ungeborenem Kind zu schützen.

Regelmäßige Kontrolle der Schilddrüsenwerte

TSH, fT3 und fT4 sollten regelmäßig überprüft werden – idealerweise schon vor der Schwangerschaft. Im ersten Trimester engmaschig alle 4–6 Wochen, danach alle 6–8 Wochen. Der TSH-Wert sollte in der Schwangerschaft auf jeden Fall <2,5 mIU/l liegen.

Erhöhung der L-Thyroxin-Dosis

Viele Frauen mit einer Hashimoto-Thyreoiditis müssen in der Schwangerschaft die L-Thyroxin-Dosis um etwa 30–50 % erhöhen, da der Hormonbedarf steigt. Eine Dosisanpassung sollte schnell erfolgen, idealerweise direkt nach dem positivem Schwangerschaftstest und selbstverständlich in Rücksprache mit den behandelnden Ärzten. Im Hinblick darauf ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Gynäkologe, Hausarzt und ggf. Endokrinologe wichtig, um die Hormonlage optimal einzustellen.

Jod, Selen & Co.

Hashimoto-Thyreoiditis-Patientinnen sollten nicht automatisch hoch dosiertes Jod einnehmen, da dies die Autoimmunreaktion verschlimmern kann. Falls kein Jodmangel vorliegt wird immer häufiger „nur“ eine niedrige Dosis (100µg/Tag) und/oder eine jodreiche Ernährung empfohlen.

Verschiedene Studien haben gezeigt, dass → Selen (z. B. 100–200 µg/Tag) helfen kann, die Autoimmunreaktion zu senken. Während der Schwangerschaft sollte die Einnahme aber nur unter ärztlicher Kontrolle erfolgen.

Vitamin D-Mangel ist bei Hashimoto-Thyreoiditis sehr häufig und soll auch Schwangerschaftskomplikationen begünstigen können. Deshalb ist es ratsam, den Vitamin D-Spiegel bestimmen zu lassen und gegebenenfalls → Vitamin D zu ergänzen.

Außerdem sollte auch auf eine gute Versorgung mit Eisen, Zink und B-Vitaminen geachtet werden, da ein Mangel das Immunsystem und die Schilddrüsenfunktion beeinflussen kann.


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