kleines Schilddrüsenlexikon

Antikörper
Das sind Abwehrstoffe, die als Reaktion auf bestimmte Stoffe gebildet werden. Antikörper werden von den weißen Blutkörperchen hergestellt.

Autoimmunerkrankung
Eine Krankheit bei der es zu einer überschiessenden Reaktion des Immunsystems kommt. Die Abwehrzellen greifen nicht – wie es richtig wäre – Krankheitserreger (Bakterien, Viren) die von außen in den Körper eindringen  sondern fälschlicherweise körpereigenes Gewebe an.

Autoimmunthyreoiditis
Eine Schilddrüsenentzündung (medizinische Bezeichnung: Thyreoiditis), der eine Autoimmunerkrankung zugrunde liegt.

Endokrin
Die Schilddrüse ist eine sogenannte endokrine Drüse. Endokrin heißt wörtlich übersetzt  “innere Sekretion aufweisend”, d.h. die Schilddrüse stellt Hormone her, die sie nach außen in das Blut abgibt. Über das Blut gelangen die Schilddrüsenhormone dann zu ihren eigentlichen Einsatzorten.

Endokrine Orbitopathie
Das ist eine Augenbeteiligung (Orbita = Augenhöhle), die charakteristisch für den Morbus Basedow ist. Sie kann aber – allerdings nur selten – auch bei der Hashimoto-Thyreoiditis auftreten.

Endokrinologin/Endokrinologe
Ein/e auf die Behandlung von Erkrankungen der Drüsen (z.B. Bauchspeicheldrüse, Nebennieren, Schilddrüse) spezialisierte/r Ärztin/Arzt.

Euthyreose
Eine ausgeglichene Schilddrüsenhormonlage, d. h. es besteht weder eine Unter- noch eine Überfunktion der Schilddrüse. Der Körper hat genau die von ihm benötigte Menge an Schilddrüsenhormonen zur Verfügung.

Feinnadelbiopsie
Eine Untersuchungsmethode bei der mit einer feinen Hohlnadel direkt in die Schilddrüse gestochen wird, um dort eine Gewebeprobe entnehmen zu können. Diese Gewebeprobe wird dann anschließend in einem Labor untersucht.

fT3/T3
Das ist die Abkürzung für Trijodthyronin. Das ist das stoffwechselaktive Schilddrüsenhormon.

fT4/T4
Das ist die Abkürzung für Tetrajodthyronin. Eine andere, in Deutschland gebräuchlichere Bezeichnung dafür ist Thyroxin. Das Thyroxin ist eine Art Speicherhormon, d.h. es muss im Körper erst noch zu Trijodthyronin umgewandelt werden damit es richtig wirken kann.

Glandula thyroidea
Das ist die medizinische Bezeichnung für die Schilddrüse. Glandula ist das lateinische Wort für Drüse.

Hashimoto, Hakaru
Ein japanischer Arzt, der 1912 weltweit als erster die Hashimoto-Thyreoiditis entdeckte. Deshalb hat man nach ihm die Hashimoto-Thyreoiditis benannt.

Hashimoto-Thyreoiditis
Eine autoimmun bedingte Schilddrüsenentzündung, die fast immer zu einer Schilddrüsenunterfunktion (Mangel an Schilddrüsenhormonen) führt. Es gibt zwei Formen. Die eine führt zu einer Verkleinerung der Schilddrüse und die andere führt zu einer Vergrößerung der Schilddrüse

Hashitoxikose
Durch eine Zerstörung der Hormonspeicher in der Schilddrüse ausgelöste Schilddrüsenüberfunktion (die gespeicherten Schilddrüsenhormone werden auf einen Schlag freigesetzt) die im Anfangsstadium der Hashimoto-Thyreoiditis auftreten kann.

Hormon
Ein Botenstoff, der von Drüsen in das Blut abgegeben wird und die Funktion von Organen beeinflusst.

Hyperthyreose
Eine Überfunktion der Schilddrüse. Das Wort kommt aus dem Griechischen (hyper = übermäßig). Eine Hyperthyreose bedeutet ein Zuviel an Schilddrüsenhormonen.

Hyperthyreosis factitia
Eine durch die Überdosierung eines Schilddrüsenhormonpräparates künstlich erzeugte Schilddrüsenüberfunktion.

Hypophyse
Damit ist die Hirnanhangsdrüse gemeint. Dort wird das TSH (thyroidea stimulating hormon = die Schilddrüse anregendes Hormon) hergestellt.

Hypothalamus
Das ist das Zwischenhirn. Dort wird das TRH (thyreotropin releasing hormon) gebildet. Das wiederum regt die Hypophyse an TSH zu bilden.

Hypothyreose
Eine Unterfunktion der Schilddrüse. Das Wort kommt aus dem Griechischen (hypo = unzureichend). Eine Hypothyreose bedeutet ein Zuwenig an Schilddrüsenhormonen.

Etliche Hashimoto-Thyreoiditis-Erkrankte sind trotz Schilddrüsenhormontherapie nicht beschwerdefrei. Dieses E-Book beschreibt die sowohl für betroffene PatientInnen als auch behandelnde ÄrztInnen gleichermaßen schwierige Situation.

Hypothyreotes Koma
Darunter versteht man die extrem selten vorkommende, lebensbedrohliche Situation durch die Unterversorgung mit Schilddrüsenhormonen. Damit einher gehen starke Beschwerden wie Verwirrtheitszustände, eine sehr niedrige Körpertemperatur von unter 30 °C, extrem niedriger Blutdruck und Puls, dasFehlen von Muskelreflexen usw.

Knoten
Das sind Gewebeveränderungen. Kalte Schilddrüsenknoten sind inaktiv, d.h. sie bilden keine Schilddrüsenhormone. Sie können selten bösartig sein, d.h. aus ihnen kann sich ein Schilddrüsenkrebs entwickeln. Heiße Schilddrüsenknoten können hingegen teilweise sehr viele Schilddrüsenhormone bilden. Sie sind gutartig, aber es kann dadurch zu einer Schilddrüsenüberfunktion kommen.

Levothyroxinnatrium
Das ist das künstlich im Labor hergestellte Schilddrüsenhormon T4. Meist wird die Abkürzung L-Thyroxin verwendet.

Liothyronin
Das ist das künstlich im Labor hergestellte Schilddrüsenhormon T3. Die Abkürzung L-Thyronin ist kaum gebräuchlich.

Morbus Basedow
Das ist eine autoimmun bedingte Schilddrüsenentzündung, die zu einer Schilddrüsenüberfunktion führt.

Nuklearmediziner/in
Eine/Ärztin/Arzt, die/der radioaktive Substanzen bei der Untersuchung und Behandlung von Krankheiten einsetzt.

Ord-Thyreoiditis
Das ist eine andere Bezeichnung für die Form der Hashimoto-Thyreoiditis die zu einer Verkleinerung der Schilddrüse führt. Sie ist nach dem britischen Chirurgen William Miller Ord benannt, der diese Erkrankung 1879 erstmals beschrieb.

Palpation der Schilddrüse
Darunter versteht man die Tastuntersuchung der Schilddrüse.

Sonografie der Schilddrüse
Damit ist die Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse gemeint.

Struma
Der Begriff steht für eine Vergrößerung der Schilddrüse. Eine veraltete Bezeichnung ist Kropf.

Szintigrafie der Schilddrüse
Ein nuklearmedizinisches Untersuchungsverfahren, mit dem festgestellt werden kann, in welchem Umfang die Schilddrüse Jod speichert. Das ist die Voraussetzung dafür, dass die Schilddrüse normal funktionieren und Schilddrüsenhormone bilden kann.

Technetium
Eine Substanz mit jodähnlichen Eigenschaften, die zur szintigrafischen Untersuchung der Schilddrüse verwendet wird.

Technetium-Uptake
Zeigt an, welche Menge Technetium die Schilddrüse einspeichert. Ein erhöhter Uptake ist ein Hinweis auf eine Schilddrüsenüberfunktion, eine erniedrigter Uptake ist ein Hinweis auf eine Schilddrüsenunterfunktion.

TG-AK
Das ist die Abkürzung für Thyreoglobulin-Antikörper. Die TG-AK richten sich gegen das Thyreoglobulin. Dabei handelt es sich um ein an der Produktion und Speicherung von Schilddrüsenhormonen beteiligtes Protein.

Thyreoiditis
Das ist der Oberbegriff für eine Entzündung der Schilddrüse. Eine Thyreoiditis kann entweder autoimmun, bakteriell oder viral bedingt sein kann. Es gibt also unterschiedliche Arten von Schilddrüsenentzündungen.

TPO-AK
Das ist die Abkürzung für Thyreo-Peroxidase-Antikörper. Die TPO-AK greifen die Schilddrüsenperoxidase an. Dieses Enzym ist an der Bildung der Schilddrüsenhormone beteiligt.

TRAK
Das ist die Abkürzung für TSH-Rezeptor-Antikörper. Die TRAK docken an den eigentlich für das TSH vorgesehenen Rezeptoren an und blockieren diese dadurch, so dass sich das TSH dort nicht mehr verankern kann.

TRH
Das ist die Kurzform von Thyreotropin Releasing Hormon. Das TRH ist ein Hormon, welches im Zwischenhirn gebildet wird. Es regt die Hirnanhangsdrüse an TSH freizusetzen.

TSH
Das ist die Kurzform von Thyreoidea Stimulating Hormon. Das TSH wird von der Hypophyse gebildet und regt die Schilddrüse zur Bildung der Schilddrüsenhormone T4 und T3 an. Ein niedriges TSH ist ein Hinweis auf eine Überfunktion der Schilddrüse. Ein hohes TSH kann auf eine Schilddrüsenunterfunktion hindeuten.