Schilddrüsenhormontherapie – was Sie wissen sollten!

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Die Schilddrüse ist ein kleines, schmetterlingsförmiges Organ am Hals – und spielt eine große Rolle für unsere Gesundheit. Ihre Hormone beeinflussen den gesamten Stoffwechsel, das Herz-Kreislauf-System, die Psyche und selbst Haut und Haare. Wenn sie aus dem Gleichgewicht gerät, kann eine Schilddrüsenhormontherapie helfen, die fehlenden oder überschüssigen Hormone auszugleichen.

📊 Schilddrüsenwerte richtig verstehen – besonders bei Hashimoto

Bei Hashimoto sind Blutwerte allein oft nicht eindeutig – hier ein Überblick, worauf es wirklich ankommt:

Laborwert Referenzbereich* Bedeutung bei Hashimoto
TSH 0,4 – 4,0 mIU/l Früh oft noch normal – steigt später bei Unterfunktion
fT4 (freies Thyroxin) 10 – 22 pmol/l Sinkt bei Unterfunktion – wichtig für Beurteilung unter Therapie
fT3 (freies Trijodthyronin) 3,0 – 6,5 pmol/l Kann bei Umwandlungsstörung zu niedrig sein – trotz gutem T4
TPO-AK (Anti-TPO-Antikörper) bis 35 IU/ml Erhöht bei Hashimoto (in >90 % der Fälle), Marker für Autoimmunität
TG-AK (Anti-Thyreoglobulin-Antikörper) bis 115 IU/ml Zusätzlicher Marker – manchmal erhöht, wenn TPO-AK normal sind

* Referenzwerte können je nach Labor leicht abweichen

Wann ist eine Schilddrüsenhormontherapie notwendig?

Eine Hormontherapie kommt meist bei einer Unterfunktion (Hypothyreose) zum Einsatz.

Typische Ursache ist die Hashimoto-Thyreoiditis. Aber auch nach einer Schilddrüsenoperation oder Radiojodtherapie ist die Behandlung mit einem Schilddrüsenhormonpräparat erforderlich.

Seltener wird auch bei einer latenten Unterfunktion (mit noch unauffälligen Symptomen, aber veränderten Laborwerten) eine Therapie empfohlen – abhängig von Beschwerden, Alter und Begleiterkrankungen.

Welches Medikament wird eingesetzt?

Das Standardmedikament ist Levothyroxin (T4), ein synthetisch hergestelltes Hormon, das dem körpereigenen T4 entspricht. Der Körper wandelt es bei Bedarf in das aktivere Hormon T3 um. In speziellen Fällen wird auch eine Kombinationstherapie aus T4 und T3 erwogen.

Bekannte Handelsnamen für Levothyroxin sind z. B. L-Thyroxin oder Euthyrox.

Häufige Fragen

Wie findet man die richtige Dosierung?

Die passende Dosis wird individuell ermittelt – meist beginnend mit einer niedrigen Menge, die langsam gesteigert wird. Regelmäßige Kontrollen des TSH-Wertes (und evtl. freies T3/T4) sind entscheidend, um eine optimale Einstellung zu erreichen. Symptome allein reichen oft nicht aus, um die Wirkung objektiv zu beurteilen.

Worauf sollte man bei der Einnahme achten?

  • Morgens nüchtern einnehmen, mindestens 30 Minuten vor dem Frühstück. Alternativ abends vor dem Schlafengehen, mindestens zwei Stunden nach der letzten Mahlzeit.
  • Mit ausreichend Wasser, nicht mit Kaffee, Fruchtsaft oder Milch
  • Keine gleichzeitige Einnahme von Kalzium- oder Eisenpräparaten (mindestens 4 Stunden Abstand)

Wie lange muss man Schilddrüsenhormone einnehmen?

In vielen Fällen – etwa bei Hashimoto – ist die Therapie dauerhaft notwendig. Die Schilddrüse kann sich normalerweise nicht mehr regenerieren. Im Anfangsstadium kann die Funktion jedoch auch wiederkehren bzw. es zeitweise möglich sein das Schilddrüsenhormonpräparat noch einmal abzusetzen.

Gibt es Alternativen zur synthetischen Therapie?

Einige Menschen berichten über gute Erfahrungen mit sogenannten natürlichen Schilddrüsenextrakten (die z. B. aus Schweineschilddrüsen gewonnen werden), die sowohl T4 als auch T3 enthalten. Diese sind in Deutschland aber nicht offiziell zugelassen und umstritten.

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Letzte Aktualisierung: 29. Juli 2025

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