Warum die Schilddrüsenhormontherapie bei Hashimoto-Thyreoiditis oft problematisch ist.

Weder die Schilddrüsenentzündung kann behandelt werden noch ist es möglich das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern oder den natürlichen Schilddrüsenhormonstoffwechsel 1:1 zu imitieren.

Die Hashimoto-Thyreoiditis ist eine chronische Schilddrüsenentzündung. Diese auf einen Autoimmunprozess zurückgehende Entzündung hat langfristig eine Zerstörung und damit einhergehend einen Funktionsverlust der Schilddrüse zur Folge. Das bedeutet, die dauerhaft entzündete Schilddrüse ist irgendwann nicht mehr in der Lage ausreichend Schilddrüsenhormone herzustellen um den Körper damit zu versorgen. Es kommt deshalb zu einem Mangel an Schilddrüsenhormonen, einer Schilddrüsenunterfunktion. Diese wird medizinisch auch als Hypothyreose bezeichnet.

Die übliche schulmedizinische Behandlung der Hashimoto-Thyreoiditis besteht darin die Schilddrüsenunterfunktion möglichst frühzeitig medikamentös auszugleichen. Dies geschieht durch die tägliche Gabe eines synthetisch hergestellten Schilddrüsenhormonpräparats in Tablettenform. Diese inzwischen seit vielen Jahrzehnten angewandte Behandlungsmethode gilt als sehr sicher und für die betroffenen SchilddrüsenpatientInnen als gut verträglich. Die in der Regel lebenslang erforderliche Schilddrüsenhormontherapie ist bei richtiger Anwendung frei von unangenehmen Nebenwirkungen.

Im Hinblick auf die Schilddrüsenhormontherapie ist problematisch

1. dass die Entzündung der Schilddrüse durch die Schilddrüsenhormontherapie nicht beeinflusst, nicht ursächlich behandelt oder gar geheilt werden kann.

Die Beschwerden der Schilddrüsenunterfunktion können zwar oft vollständig beseitigt werden, aber zusätzlich können auch, unabhängig von der Versorgung mit Schilddrüsenhormonen, Symptome der Autoimmunerkrankung bestehen und den betroffenen Hashimoto-Thyreoiditis-PatientInnen teilweise schwer zu schaffen machen.

2. dass der Funktionsverlust der Schilddrüse nicht schlagartig eintritt, sondern die Hashimoto-Thyreoiditis auch unter der Schilddrüsenhormontherapie schleichend fortschreitet.

Das bedeutet, die Eigenproduktion der Schilddrüse nimmt immer weiter ab und der Bedarf an von außen in Tablettenform zugeführten Schilddrüsenhormonen nimmt zu. Die Dosis des Schilddrüsenhormonpräparats muss also häufiger einmal angepasst werden. Damit gehen für die betroffenen PatientInnen sich wiederholende Phasen der Schilddrüsenunterfunktion einher, in denen es jeweils auch zum Wiederauftreten von charakteristischen Schilddrüsenunterfunktionssymptomen kommen kann.

3. dass es nicht immer möglich ist, den natürlichen Schilddrüsenhormonstoffwechsel mit der täglichen Einmalgabe eines Schilddrüsenhormonpräparates so nachzuahmen dass die PatientInnen durch die Behandlung weitestgehend beschwerdefrei sind.

Eine gesunde Schilddrüse stellt abhängig von verschiedenen Einflussfaktoren wie zum Beispiel körperlicher Belastung jeden Tag unterschiedlich viele Schilddrüsenhormone her. Eine kranke Schilddrüse kann das nicht mehr. Und auch die täglich gleichbleibend hohe Dosis eines Schilddrüsenhormonpräparates schließt aus, dass dem Körper beispielsweise bei Kälte mehr und bei Wärme weniger Schilddrüsenhormone zur Verfügung stehen.