Die warme Jahreszeit ist für viele ein Grund zur Freude – lange Tage, viel Sonne und Zeit im Freien. Für Menschen mit Hashimoto-Thyreoiditis kann der Sommer allerdings auch zur Herausforderung werden. Besonders bei hoher Luftfeuchtigkeit, Hitzewellen oder plötzlichen Wetterumschwüngen berichten Betroffene häufiger über Unwohlsein, Erschöpfung oder Kreislaufprobleme.
Warum kann Sommerwetter Beschwerden verstärken?
Die Schilddrüsenfunktion reagiert sensibel auf äußere Einflüsse – dazu gehören auch Temperaturreize. Menschen mit Hashimoto-Thyreoiditis haben häufig Schwierigkeiten, sich an starke Temperaturschwankungen oder extreme Witterung anzupassen. Das kann sich durch eine erhöhte Wetterfühligkeit äußern, etwa in Form von Müdigkeit, Konzentrationsproblemen oder allgemeinem Leistungsabfall.
In der Regel bessern sich diese Symptome, sobald sich die Wetterlage stabilisiert. In manchen Fällen kann es jedoch notwendig sein, die Schilddrüsenhormondosis leicht anzupassen – etwa im Sommer etwas zu senken und im Winter wieder zu erhöhen. Solche saisonalen Schwankungen sind nicht ungewöhnlich und sollten immer ärztlich begleitet werden.
Hitzebelastung bei Über- und Unterfunktion
Eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) kann zu einer erhöhten Wärmeempfindlichkeit führen, während bei einer Unterfunktion (Hypothyreose) meist eine verstärkte Kälteempfindlichkeit auftritt. Dennoch berichten auch viele Menschen mit Hypothyreose im Sommer über Beschwerden – häufig verursacht durch Kreislaufreaktionen wie Schwindel oder Wassereinlagerungen (z. B. in Händen oder Füßen). Auch Erschöpfung, innere Unruhe oder Angstzustände können in dieser Zeit verstärkt auftreten.
Was hilft?
- Kniegüsse nach Kneipp: Morgens mit kaltem Wasser den Kreislauf anregen – immer mit dem rechten Bein beginnen.
- Ausreichend trinken: 2–3 Liter täglich, z. B. Mineralwasser, Apfelschorle oder Pfefferminztee. Kaffee, Cola und Alkohol besser meiden.
- Leichte Sommerküche: Frisches Obst, Gemüse und Rohkost unterstützen den Stoffwechsel.
- Richtig lüften: Früh morgens oder spät abends – tagsüber Fenster geschlossen und abdunkeln.
- Geeignete Kleidung: Luftige, helle Kleidung aus Naturfasern wählen.
- Aktivitäten planen: Sport und Einkäufe in die kühleren Tageszeiten legen – besonders wichtig bei Maskenpflicht.
- Belastungen vermeiden: Langes Stehen, Stress und Flüssigkeitsmangel möglichst umgehen.
- Lauwarm duschen: So kann der Körper besser überschüssige Wärme abgeben.
- Salz in Maßen erhöhen: Bei starkem Schwitzen kurzfristig mehr Natrium zuführen – Muskelkrämpfe vorbeugen.
- Wassereinlagerungen reduzieren: Kaliumreiche Ernährung, Beine hochlegen, Kräutertees (z. B. Brennnessel, Löwenzahn).
Ein achtsamer Umgang mit den eigenen Belastungsgrenzen, ausreichend Flüssigkeitszufuhr, regelmäßige Ruhepausen und ggf. medizinische Rücksprache zur Dosisanpassung können helfen, die Sommermonate besser zu überstehen. Wichtig ist: Nicht alle Betroffenen reagieren gleich – hören Sie auf Ihren Körper und suchen Sie bei anhaltenden Beschwerden ärztlichen Rat.
Letzte Aktualisierung: 30. Juni 2025