Viele Hashimoto-Thyreoiditis-Betroffene klagen über eine erhöhte Infektanfälligkeit. Gleichzeitig besteht die Sorge, dass z.B. Echinacea-Präparate o.ä. aufgrund ihrer immunabwehrsteigernden Wirkung nicht gut vertragen werden und sich negativ auf den Krankheitsverlauf der Hashimoto-Thyreoiditis auswirken. Deswegen nachfolgend einige praktische Tipps und nützliche Rezepte für die Stärkung des Immunsystems.
Hagebutten-Mus und Holunder-Sirup
Als natürliches Nahrungsergänzungsmittel mit einem sehr hohen Vitamin C-Gehalt von dem einmal täglich ein Teelöffel eingenommen oder beispielsweise unters Frühstücksmüsli gemischt wird eignet sich ein Hagebutten-Mus. Dieses kann man aus frischen oder getrockneten Hagebutten selbst herstellen. Anleitung: Für ein Hagebutten-Mus lässt man die getrockneten Hagebutten (500 g) zunächst in 200 ml Apfel- oder Orangensaft über Nacht quellen. Dann gibt man 150 g Zucker hinzu und kocht das Hagebutten-Mus 20 Minuten lang ein. Anschließend streicht man die Masse durch ein Sieb, füllt das Hagebutten-Mus in Gläser ab und bewahrt diese bis zum Verzehr im Kühlschrank auf.
Selbst gemachter Holunder-Sirup schmeckt nicht nur lecker, sondern er ist auch sehr gesund. Aufgrund seiner schweißtreibenden und entzündungshemmenden Wirkung wird Holunder als Heilpflanze häufig bei Erkältungskrankheiten angewendet. Anleitung: Für die Herstellung von Holunder-Sirup sammelt man zunächst die ganzen Beerendolden. Nachdem man diese gründlich gewaschen hat, werden die Beeren abgerebelt und die unreifen, roten Beeren sowie Stielreste aussortiert. Die reifen, schwarzen Beeren werden mit etwas Wasser circa 15 Minuten aufgekocht. Dann werden die Beeren über einem zweiten Topf in einem Tuch ausgedrückt. Der so gewonnene Holunder-Saft wird nochmals ungefähr fünf Minuten mit Zucker (50 g Zucker auf 100 ml Saft) aufgekocht, so dass man schließlich einen haltbaren Holunder-Sirup erhält. Jeweils einen Esslöffel Holunder-Sirup kann man je nach Geschmack mit 200 ml kaltem oder heißem Wasser aufgießen und genießen. Wichtiger Hinweis: In rohem Zustand sind Holunderbeeren giftig!
Vitamin C und Zink
Vitamin C (Ascorbinsäure) ist für unsere Abwehrkräfte der wichtigste Mikronährstoff überhaupt. Es kommt praktisch in allen Zellen des Immunsystems vor, aus denen sich unser Abwehrsystem zusammensetzt. Verschiedene chronische Erkrankungen, insbesondere Infektionen und Entzündungen, bedeuten für den Körper Stress, der mit einem erhöhten Vitamin C-Bedarf einhergeht. Ein Vitamin-C-Mangel zeigt sich relativ schnell, da das Vitamin von unserem Körper nicht gespeichert werden kann. Ausgeprägte Mangelzustände sind aber eher selten. Wenn ein Mangel an Vitamin C auftritt, so stehen Symptome wie Müdigkeit, Abgespanntheit, Erschöpfung, vermindertes Leistungsvermögen, Schläfrigkeit und Schlafstörungen im Vordergrund. Auch eine erhöhte Infektanfälligkeit kann auftreten. Besonders hoch ist der Vitamin C-Gehalt in frischem Obst und Gemüse. Nicht nur Südfrüchte wie Zitronen und Apfelsinen enthalten größere Mengen an Vitamin C, sondern auch heimische Kohlsorten wie Grünkohl, Blumenkohl, Kohlrabi und Brokkoli.
Bei der Hashimoto-Thyreoiditis ist die zeitlich begrenzte Einnahme eines Zink-Präparates sinnvoll, da diesem Spurenelement eine entscheidende Rolle im Immunsystem zukommt und Zink zudem eine zentrale Bedeutung für den Stoffwechsel der Schilddrüsenhormone hat. Von einem Zinkmangel ist als erstes unser Immunsystem betroffen, welches bei einem länger andauernden Zinkmangel deutlich geschwächt wird, so dass es häufiger zu Infektionen kommt. Reich an dem Spurenelement Zink sind beispielsweise Weizenkeime. Aber auch Fleisch, Fisch, Eier, Milch und Käse enthalten größere Mengen an Zink.
Sauna
Während einer Schilddrüsenunterfunktion ist die Neigung zum Schwitzen herabgesetzt und die Belastung für das Herz-Kreislauf-System zu stark, so dass Saunagänge von Hashimoto-Thyreoiditis-Betroffenen deshalb oft nicht gut vertragen werden. Wenn die Schilddrüsenerkrankung gut eingestellt ist sind regelmäßige Saunagänge aber eine gute Möglichkeit die Abwehrkräfte zu steigern. Wer sich unsicher ist, sollte mit einem Gang in die Biosauna (feuchtes Warmluftbad) beginnen. Hier herrschen mit 50 bis 60 °C deutlich niedrigere Temperaturen als in der finnischen Sauna mit 80 bis 90 °C. Auch eine Infrarotsauna ist bei Kreislaufproblemen eine gute Alternative.