Eine aktuell veröffentlichte Studie bestätigt das, was viele Hashimoto-Thyreoiditis-Erkrankte aus leidvoller Erfahrung bereits kennen, den Zusammenhang von Schilddrüsenfunktionsstörungen und Kopfschmerzen.
Das Ziel der Untersuchung war die Bewertung des Auftretens von Kopfschmerzen in Abhängigkeit von den Schilddrüsenwerten (Schilddrüsenhormone, Schilddrüsenautoantikörper) bei PatientInnen mit diagnostizierter Hashimoto-Thyreoiditis.
Mangel an Schilddrüsenhormonen kann Kopfschmerzen auslösen
Insgesamt nahmen 155 PatientInnen mit Hashimoto-Thyreoiditis an der Studie teil. Von diesen litten insgesamt 95 an Kopfschmerzen. Bei 20 ProbandInnen waren bereits Migränefälle bekannt und bei 17 kam es in der Vorgeschichte zu Spannungskopfschmerzen. Weitere 20 Hashimoto-Thyreoiditis-PatientInnen litten neu unter anhaltenden Kopfschmerzen. Und bei 38 der 155 StudienteilnehmerInnen wurden Kopfschmerzen als Folge einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) diagnostiziert.
Studienergebnisse:
Ein Zusammenhang zwischen dem Kopfschmerztyp und einem hohen Anti-Schilddrüsenperoxidase-Antikörperspiegel (TPO-AK) im Blut konnte nicht festgestellt werden.
Anders sah das jedoch mit dem Schilddrüsen-stimulierenden Hormon (TSH) aus. Auffällig war, dass bei rund der Hälfte der PatientInnen die über Kopfschmerzen nach der Diagnose der Hashimoto-Thyreoiditis berichtet hatten, die Kopfschmerzen ohne Hormontherapie anhielten. Dies wurde als Nachweis für einen eindeutigen Zusammenhang zwischen einer Hashimoto-Thyreoiditis bedingten Schilddrüsenunterfunktion und Kopfschmerzen interpretiert.
Quelle: Rabia Gökçen Gözübatik Çelik, Derya Uludüz Ulu, Esra Hatipoğlu u.a. “The frequency and related factors of primary headaches in patients with Hashimoto thyroiditis” Agri. 2022 Oct;34(4):292-297. doi: 10.14744/agri.2021.04874.