Leserfrage: Gehören Hashimoto-Thyreoiditis-Erkrankte zu den Risikogruppen bzgl. COVID-19?

Eine Infektion mit dem Coronavirus kann jeden treffen – Hashimoto-Thyreoiditis-Erkrankte sind davon nicht ausgenommen. Aber gehören sie aufgrund ihrer chronischen Erkrankung und des in Mitleidenschaft gezogenen Immunsystems auch zu einer der Risikogruppen?

Nein, nach dem gegenwärtigen medizinischen Wissensstand gibt es keinerlei Hinweise darauf, dass Hashimoto-Thyreoiditis-Erkrankte eher oder schwerer von COVID-19 (= durch das Coronoavirus ausgelöste Lungenerkrankung) betroffen sein könnten.

Bisweilen wird sogar das Gegenteil diskutiert. Dabei geht es um die Frage, ob das bei der Hashimoto-Thyreoiditis überaktive Immunsystem nicht einen Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf darstellen könnte weil es das Coronavirus schnell erfolgreich bekämpft. Bis es darauf eine verlässliche Antwort gibt sind in den nächsten Monaten/Jahren aber zunächst intensive Forschungsbemühungen notwendig.

Anders sieht es nach den bisherigen Erfahrungen und aktuellen Erkenntnissen hingegen aus, wenn neben der Hashimoto-Thyreoiditis weitere gesundheitliche Probleme wie starkes Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck oder eine Nebennierenerkrankung hinzukommen. Dann müssen Hashimoto-Thyreoiditis-Erkrankte sehr wohl mit einem langwierigen und schweren COVID-19-Verlauf rechnen.